Die Wahrnehmung spielt in der Psychologie eine wichtige Rolle und wird daher auch im Fernstudium Psychologie beziehungsweise im klassischen Psychologie-Studium ausführlich behandelt. Insbesondere sogenannte Wahrnehmungsstörungen werden im Zuge dessen genau beleuchtet, denn oftmals sind diese für ein auffälliges Verhalten verantwortlich. In vielen Fällen liegt einer psychischen Erkrankung eine Wahrnehmungsstörung zugrunde, weshalb Psychologen in diesem Bereich über umfassendes Fachwissen verfügen müssen.

Grundsätzlich spricht man immer dann von einer Wahrnehmungsstörung, wenn es zu einer fehlerhaften Übertragung eines äußeren Reizes kommt. Bereits bei der Aufnahme eines Reizes kann es zu Störungen kommen. Dies ist der Fall, wenn das betreffende Sinnesorgan nicht einwandfrei funktioniert. Für Psychologen von besonderem Interesse sind allerdings Wahrnehmungsstörungen, die auf eine fehlerhafte Verarbeitung der Reize im zentralen Nervensystem zurückzuführen sind. Sämtliche Stufen der Wahrnehmung können von einer Störung betroffen sein, wobei es stets zu Reaktionen kommt, die im Allgemeinen als unangemessen erscheinen.

In der wissenschaftlichen Psychologie findet eine genaue Differenzierung der unterschiedlichen Formen der Wahrnehmung statt. Der über ein Sinnesorgan aufgenommene Reiz setzt die Wahrnehmungskette in Gang und ist somit der Auslöser für die Wahrnehmung eines Individuums. Die Sinnesorgane dienen folglich als Schnittstelle zur Außenwelt, wobei die Verarbeitung und Interpretation eines wahrgenommenen Reizes im Gehirn erfolgt.

Im Allgemeinen gilt es zunächst zwischen der Intero- und Exterozeption zu differenzieren. Während die Interozeption die Wahrnehmung des eigenen Körpers beschreibt, stehen bei der Exterozeption äußere Reize im Mittelpunkt. Bei Letzterem sind die verschiedenen Sinne, die zur Verfügung stehen, für die individuelle Wahrnehmung verantwortlich. Beispielsweise über den Sehsinn, das Gehör, den Tastsinn, Geruch und Geschmack nimmt man Reize von außen auf, die dann an das Gehirn weitergeleitet und dort in Relation zum Wissen, den Erfahrungen und der individuellen Persönlichkeit verarbeitet werden. Berührung, Schmerz, Gleichgewicht, Temperatur und Haptik sorgen ebenfalls für Sinneseindrücke, die in die subjektive Wahrnehmung einfließen.

Der Begriff Wahrnehmung wird im Allgemeinen als der Vorgang definiert, Reize aufzunehmen und zu verarbeiten. Diese können äußeren Einflüssen aus der Umwelt unterliegen oder auch vom Körper selbst kommen. Der jeweilige Gesamteindruck entsteht durch die Zusammenführung verschiedener Reize und deren Interpretation. Da die Verarbeitung der Reize sowie die hieraus resultierende Informationsgewinnung einer strengen Filterung unterliegen und basierend auf dem jeweiligen Wissensstand und Erfahrungsschatz erfolgen, ist jede Wahrnehmung subjektiv. Für die betreffende Person entsteht allerdings oftmals der Eindruck von Objektivität, weil die Reizverarbeitung üblicherweise unbewusst und somit unbemerkt stattfindet.

Die Psychologie ist die Wissenschaft, die sich mit der Seele des Menschen beschäftigt und unter anderem auch die Wahrnehmung ergründet. Verschiedene Aspekte des Verhaltens und auch Erlebens werden in dieser empirischen Wissenschaft erforscht, beschrieben und erklärt. Die Wahrnehmung spielt hierbei eine bedeutende Rolle, denn diese bestimmt das individuelle Erleben, was wiederum das Verhalten beeinflusst. Demnach erweist sich die Wahrnehmung als zentraler Aspekt, dem sich die Wahrnehmungspsychologie ausführlich widmet.