Psychologie – Historische Übersicht
Sucht man die Anfänge der Psychologie, muss man weit zurückblicken, denn psychologische Inhalte beschäftigten die Menschheit schon ab 350 vor Christus. So forschten schon damals zahlreiche Mediziner, Theologen oder auch Philosophen zu Themen wie Depressionen, der Seele des Menschen oder Erkrankungen der Psyche und leisteten so wertvolle Vorarbeiten für die spätere Anerkennung der Psychologie als Wissenschaft.
Die psychologischen Anfänge
Ein wichtiger Bestandteil und gleichzeitig die Grundlage für ein erfolgreiches Fernstudium Psychologie ist die Geschichte der Psychologie, die Studierenden im Studium vermittelt wird. Anfänglich sollte man hier sicherlich Aristoteles erwähnen, der schon 350 v.Chr. eine Schrift über die Seele verfasste. Auch Platon beschäftigte sich mit diesem Thema und schuf mit seiner Arbeit die Grundlage für das Schichtenmodell der Seele, das auch Sigmund Freud für seine Werke verwendete. Auch Thomas von Aquin findet im Fernstudium Psychologie Erwähnung. Er setzte sich mit dem Leib-Seele-Problem auseinander, das sich mit der Frage beschäftigt, wie sich mentale Zustände (Seele, Geist) und physische Zustände (Körper, Gehirn) miteinander verhalten.
Auch Erkrankungen der Psyche waren schon früh ein relevantes Thema und fanden z.B. im Papyrus Ebers oder in Arbeiten von Avicenna ca. 1000 n.Chr. Ausdruck.
Nachdem um 1500 n.Chr. vermutlich die Bezeichnung „Psychologie“ von Marko Marulic geprägt wurde, folgten etwas später in der Epoche der Aufklärung weitere wichtige psychologische Arbeiten, wie z.B. von Gottfried Wilhelm Leibniz oder Christian Wolff, der in seinen Werken die Begrifflichkeiten „Bewusstsein“ und „Aufmerksamkeit“ definierte. Auch Immanuel Kant, Friedrich August Carus, Michailowitsch Dostojewski und Friedrich Nietzsche sind weitere Namen, die während dieser Zeit wichtige psychologische Erkenntnisse lieferten.
Psychologie als Wissenschaft
Neben den Anfängen der Psychologie kommen im Psychologie Fernstudium auch die Bereiche Völkerpsychologie und Soziologie mit Forschungspersönlichkeiten wie Wilhelm von Humboldt oder Moritz Lazarus zur Sprache. An dieser Stelle sind auch Scipio Sighele und Gabriel Tarde als wichtige Einflussgeber in diesem Fachbereich zu nennen.
Im 19. Jahrhundert fanden auch wichtige psychologische Forschungen im naturwissenschaftlichen Bereich statt, die letztendlich dazu beitrugen, dass die Psychologie unter anderem auch in den Naturwissenschaften anzusiedeln ist. Dass die Psychologie eine akademische Disziplin wurde, ist insbesondere Wilhelm Wundt zu verdanken. Er beschäftigte sich neben der Psychophysik der Sinnesempfindungen auch mit experimenteller Neurophysiologie oder Sinnesphysiologie, gründete ein experimentelles Labor für die Erforschung psychologischer Phänomene und gilt als Begründer der Leipziger Schule. Wundt war es auch, der einen empirisch-methodischen Zugang zur Psychologie erarbeitete und mit der psychologischen Methodenlehre die spätere Statistik sowie die Methoden empirischer Sozialforschung prägte.
Ebenfalls Erwähnung im Psychologie Fernstudium findet die sog. Würzburger Schule, die mit der Denkpsychologie von Oswald Külpes und dessen Schülern wichtige Erkenntnisse im Bereich der Gestaltpsychologie hervorbrachte.
Im 20. Jahrhundert bildeten sich viele verschiedene Richtungen mit psychologischem Bezug heraus:
Hier ist z.B. die psychodynamische Sicht zu erwähnen, die mit Sigmund Freud einhergeht. Er lieferte die Grundbausteine zur Psychoanalyse, die teilweise noch heute zum Einsatz kommen. Auf dieser Basis fanden zahlreiche Weiterentwicklungen von Freuds Arbeiten statt, die z.B. in die Tiefenpsychologie in der Neopsychoanalyse mündeten. Weiter Entwicklungen waren die Ich-Psychologie von Anna Freud, Heinz Hartmann, Erik Erikson und Margaret Mahler. Auch die Objektbeziehungstheorie sowie die Selbstpsychologie sind an dieser Stelle zu nennen.
Neben der psychodynamischen gab es weitere Sichtweisen, wie den Behaviorismus und die ganzheitliche Gestaltpsychologie. Insbesondere letztere kam im Nationalsozialismus durch Forschungsverbote nahezu zum Erliegen. Hier muss Kurt Lewin erwähnt werden, der nach seiner Emigration in die USA wichtige Arbeiten zur Organisationspsychologie leistete. Lewin kritisierte das Hitler-Regime stark, das die Psychologie für politische Zwecke missbrauchte.
Psychologie heute
Während in den 60er und 70er Jahren die Modell-Lernen-Theorie von Eysenck und Brandura entwickelt wurde, entstand auch die humanistische Psychologie als vierte Strömungsrichtung. Zu nennen ist hier Robert Maslow, dessen Maslowsche Bedürfnispyramide noch heute zum Einsatz kommt. Zu dieser Zeit fand auch die kognitive Wende durch George A. Kelly statt, bei der der Behaviorismus durch den Informationsverbreitungsansatz abgelöst wurde und Themenbereiche wie Kognition, Denken oder Emotionen in den Fokus rückten.